Martin Piekar „Gedichte“ (Preisträger)

Es wird Zappenduster. Der Zyklus „Bastard“ ist eine Reise durch vom Teilwahnsinn zermürbte Tunnel und Träume, der man tastend folgt, vorsichtig, aus Angst, man könne sich wehtun:

„Ich fühle mich so Bastard, wenn ich träume. / Nur Tunnelschachttage. Und nachts sind / meine Fantasien ans Hirninterieur genagelt.“

Ein „Ich“ in unerbitterliche Auseinandersetzung mit dem, was nur „schattig“ erahnt wird, „Lichtschalter in die Vergangenheit / etwas zwischen Traumarchiv und / Erinnerung …“, eine unterschwellige Bedrohung, die in Worte gebannt werden muss:

„… Im /Halbbewusstsein, meine ich, / dribbelt verheerend mein Bett, weil / ich vergaß das Licht zu beschwören. / Die Finsternis legt sich bleich auf mich. / Ich musste dieses Gedicht schreiben.“

Ich bin erleichtert, als wir langsam wieder auftauchen und sich das Wortfeld im zweiten Zyklus wieder lichtet: „Bedürfnis nach dir und Kirschblüte“

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