Letzte Gedanken zur Nacht

Nun sind es schon zwölf Stunden, dass das Spektakel ein Ende hat. Wie’s sich gehört, hat auch gleich jemand den Wikipediaeintrag zu Verana Güntner geändert, der Preis steht drin, ein neues Bild, zumindest. Der open mike stand schon drin, auch der MDR-Preis, natürlich auch, dass sie Schauspielerin ist. Das Mozarteum und die Theater in Bremen und Wien. Noch nicht aber ihr erster Roman, der im Herbst 14 bei Kiepenheuer & Witsch erscheinen wird. Ein Verlag in Köln, der schöne Bücher macht, soweit. Der Verlag aber auch, bei dem in den vergangenen Jahren mit Thomas Pletzinger und Verena Rossbacher andere Autoren veröffentlicht wurden, die schlichtweg toll sind: oder ordentlich gesagt, deren Stimmen die deutschsprachige Literatur um etwas bereichert haben, was ihr vorher lange schon oder ganz fehlte. Sowenig Pletzinger und Rossbacher miteinander zu vergleichen sind, sowenig ist es Güntner mit ihnen. Und doch: von beiden ersten kannte ich vor dem Buch ein bisschen Text und hoffte ungeduldig auf das Buch, denn die Versprechung war groß – und wurde erfüllt, mehr noch. Genauso geht es mir nun mit „Es bringen„, Verena Güntners Klagenfurter Text, der mit dem Kelag-Preis ausgezeichnet wurde.
Was meint dieses „Stimme“? Hier: da ist jemand, der schreibt. Gerne, gekonnt und ohne das Gerede von „immer schon“ und „weil ich nicht anders kann“. Jemand, der eine Geschichte erzählt, die man so und ähnlich schon kennen mag. Die aber so und ähnlich niemand anderes hätte erzählen können – nicht mit solcher Kraft, solchem Mut und so viel Zärtlichkeit. Anderen hätte man zugehört, „Es bringen“ will man immer weiter folgen.

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