Janin Wölke: „Gedichte“

 

 

Lassen wir’s hier einmal o-tönen. Autorin Janin Wölke und Lektorin Julia Graf im Wechsel:

weil man hier geboren wurde/muss man diese stadt verstehen / ihr immer den schorf abkratzen/in die wunden ficken / oder nach hause fahren/und / still sein

Hier behauptet sich ein lyrisches Ich in einer harten Welt. Eine mutige Stimme, die gegen die Angst anschreit, sich Mut zuruft.

heimweh ist höchstens !! die weiche wirkung von angst/ankst/krankst/krasser film … ich bin schutzlos/schorflos

In ihrem Gestus des Ungeschützten, den diese Gedichte haben, sind sie sehr berührend…

jetzt ist das herz sanft/von allen seiten einnehmbar/ausklappbar

…weil zwischen diesem harten Ton, den sie anschlägt, immer eine große Zärtlichkeit zum Vorschein kommt.

tierchen, mein tierchen, mein kind – / ich zähl‘ die hubschrauber auf deinem schlafanzug / dass deine tierwärme mir immer bleibt.

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