„Alles Profis“

Pause. Juror Raphael Urweider bahnt sich seinen Weg durch die Menschentrauben nach draußen. Ich folge ihm. Die Jury wollte noch kein Interview geben. Nur Urweider meinte, ich dürfe ihn ein paar Dinge fragen, während er raucht. Ein Zigarettenpausengespräch:

LB: Gibt es einen Trend hin zu den Schreibschultexten? Sind ja schon einige mit dabei.

RU: Ja, das häuft sich. Aber auch generell gibt es einen Trend zur Professionalisierung. Die Texte sind handwerklich vom Feinsten. Es gibt nur noch wenig Autodidakten, meistens läuft das Schreiben in Gruppen ab, Kollektiven, oder eben an den Schulen.

LB: Ja, bei G13 hat man ja schon den Eindruck, die featuren sich alle gegenseitig.

RU: In der Schweiz ist dieser Gruppenaspekt noch viel stärker. Da gibt es viele solcher Kollektive, „Bern ist überall“ zum Beispiel. Die machen viel in Mundart. Durch dieses kollektive Schreiben und gegenseitige Lektorieren wirken die Texte äußerst professionell. Da gibt es dann kaum einen, der mal in irgendeine Richtung ausschert. Ich sage das aber ganz ohne Wertung. Die Texte stimmen, die Autoren sind alle Profis.

Ein Fotograf kommt auf uns zu, raunt Urweider etwas ins Ohr.

RU: Tut mir leid. Ich hab hier noch einen Termin.

LB: Kein Problem. Danke auch.

RU: Wir können ja vielleicht später nochmal…

Urweider geht, der Fotograf folgt ihm. Zwei Profis. 

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