Die Kandidat*innen des 26. open mike | Heute: Felix Krakau & Grit Krüger

Felix Krakau & Grit Krüger

Felix Krakau

 Felix Krakau

Felix Krakau, geb. 1990 in Hamburg, Studium Theaterregie an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main und als Gast Szenisches Schreiben an der Universität der Künste Berlin. Assistenzen und Hospitanzen am Düsseldorfer Schauspielhaus, am Schauspiel Frankfurt und der Schaubühne Berlin. Arbeit als freier Regisseur und Autor, u.a. am Düsseldorfer Schauspielhaus, Schauspielhaus Wien, Theaterhaus Jena und der Neuköllner Oper Berlin.

Wann schreibst Du am liebsten?
In nach-kapitalistischen Zeiten und bei Mondschein.

Wer liest Deine Texte zuerst?
Ich fürchte, Google.

Was bedeutet Literatur für Dich?
Ein Roman ist für mich wie ein Buch mit sieben Siegeln.

Was wäre, wenn Dir jemand die Möglichkeit zu Schreiben wegnähme?
Das kommt darauf an, ob der Grund dafür ist, dass ich keinen Laptop mehr habe, keine Hände oder ob ich in Geiselhaft stecke. Würde ich dann je nach Situation entscheiden.

Was erfüllt Dich mit Hoffnung?
Wlan & Mdma.

Was würdest Du anders machen, wenn du wüsstest, dass Dich niemand beurteilt?
Zurückdissen. Wie halt Erdkunde-LehrerInnen früher.

Dein gegenwärtiger Geisteszustand?
Heiter verwirrt.

Erster Satz Deines open mike-Textes?
Als Gregor Samsa eines Morgens aus unruhigen Träumen erwachte, fand er sich in seinem Bett zu einem ungeheuren Ungeziefer verwandelt.

Dein aktueller Buchtipp und warum?
Normalerweise empfehle ich immer den aktuellen Nobelpreistitel. Dieses Jahr muss ich mich also enthalten.

Schick uns ein Bild von Deinem Lieblingsarbeitsplatz und schreibe etwas dazu.

Arbeitsplatz von Felix Krakau

Mir ist es wichtig, nie zu vergessen, wo wir alle herkommen. Aus dem Internet.

Felix Krakau wurde ausgewählt von Kristine Kress.

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Grit Krüger

Grit Krüger
© Dirk Skiba

Grit Krüger 1989 in Erfurt geboren. Studium der Allgemeinen und Vergleichenden Literaturwissenschaft sowie der Theater-, Film- und Medienwissenschaft in Frankfurt am Main und Aberystwyth, Wales. Arbeit als Presseredakteurin (Südwestrundfunk) und freie Lektorin (Hörfunk). Auszeichnungen des Jungen Literaturforums Hessen-Thüringen, Veröffentlichungen in Anthologien. Mitglied des Dichter*innenkollektivs »Salon Fluchtentier« in Frankfurt am Main, Mitglied des Organisationsteams »Lit.Fest Stuttgart«.

Wann schreibst Du am liebsten?
Nachts.

Wer liest Deine Texte zuerst?
Kluge, lesende Freund*innen, die zufällig gerade online sind, wenn sich ein Text fertig genug für ein weiteres Augenpaar anfühlt.

Was bedeutet Literatur für Dich?
Eine Möglichkeit, die Welt zu verstehen, zu erfühlen und überhaupt zu erdenken.

Was wäre, wenn Dir jemand die Möglichkeit zu Schreiben wegnähme?
Das nimmt mir so schnell niemand weg! Wenn es aber gar nicht anders geht, bleibt das Lesen. Ich könnte Italo Calvinos wunderbarer Ludmilla nachstreben – ihr Motto: »Ich lese, also schreibt es.« Sonst? Memes und Morsen.

Was erfüllt Dich mit Hoffnung?
Wenn ich aus unruhigem Schlaf aufwache und merke, dass die Katze sich tiefenentspannt quer über meine Beine fläzt.

Was würdest Du anders machen, wenn du wüsstest, dass Dich niemand beurteilt?
Mein Kleiderschrank wäre bis zum Rand gefüllt mit Morgenmänteln und Schlafanzughosen.

Dein gegenwärtiger Geisteszustand?

Erster Satz Deines open mike-Textes?
Unser Job: 2.000 Beiträge am Tag.

Dein aktueller Buchtipp und warum?
Nur einen schaffe ich nicht. Aber ich fasse mich kurz:

Mark Z. Danielewski, House of Leaves – weil die Form Spaß macht und wegen Pelafina.

Dagmara Kraus, kummerang – ganz grundsätzlich. Auch weil, richtig: Gedichte dann doch nicht ganz um den mond herumkommen und ich die gammaeulen so mag.

Jetzt noch ein Kontrastprogramm: Kathie Acker, Blood and Guts in Highschool und Olga Martynova, Der Engelherd – sie könnten kaum unterschiedlicher sein, sind aber beides auf eigene Art kluge, feinfühlige und witzige Texte, denen ich Aufmerksamkeit wünsche.

Schick uns ein Bild von Deinem Lieblingsarbeitsplatz und schreibe etwas dazu.

Arbeitsplatz von Grit Krüger
Ein ausgebauter Kniestock in unserer Dachwohnung. Raum, wo ihn keine*r erwartet, ruhig, halbdunkel.

Grit Krüger wurde ausgewählt von Katja Sämann.

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