I know you from Google | Die Blogger*innen I: Lara Sielmann und Juliane Noßack

Lara und Juliane

Auch dieses Jahr wieder lässt die Blogredaktion andere arbeiten. Google übernimmt die Recherche, wir schauen, was dabei herauskommt. Was hat das digitale Orakel zu den diesjährigen Mitgliedern der open mike-Bogredation zu sagen? Den Anfang machen Lara Sielmann und Juliane Noßack, die Antworten der gegoogelten Blogger*innen stehen fett in oder unter dem Text. Komplettiert wurde die Vorstellung der Blogger*innen mittlerweile hier.

 

Lara, gegoogelt von Juliane: 

LaraLara Sielmann – dem Internet kein unbekannter Name. Ich bin zunächst erschlagen von all den Google-Einträgen … und auch ein bisschen enttäuscht, würde ich doch liebend gern meine Stalkingkünste anwenden. Aber Laras Bio wird mir mit einem Klick auf dem Silbertablett serviert. 1987 in Berlin geboren, am Ku’damm aufgewachsen – oh, là, là, ist Lara womöglich etwas posh unterwegs? –, dann Studium in Hildesheim: Kreatives Schreiben und Kulturjournalismus, eine echte »Hildesheimerin« also.

I am sorry, ich hätte es dir gerne schwerer gemacht. Aber da ich so unvernünftig bin und nie irgendwelche Daten im Internet von mir überprüfe, gibt es doch allerhand. Immerhin kann ich dich beruhigen, ich bin so gar nicht posh unterwegs, kann aber auch daran liegen, dass ich in einer Nebenstraße des Ku’damms aufgewachsen bin.

Literarisch geht’s weiter. 2013 war Lara für zwei Monate Waldschreiberin in der Steiermark. Ein bisschen neidisch blicke ich auf die Pressefotos, die vor ihrer Hütte und am Brunnen entstanden sind. In einem Interview sagt Lara, dass sie während dieser Zeit einige Male mit dem Jäger auf den Hochstand geht und gern einmal Wildragout in der Hütte zubereiten möchte – ob das wohl geklappt hat?

Pilze, Pilze, Pilze.

Auch in der Literatur- und Kulturvermittlung ist Lara unterwegs. Es scheint, dass sie in den letzten Jahren maßgeblich für das Aufleben einer literarischen Landschaft in Nürnberg verantwortlich war. An der Gründung zweier Lesereihen war sie beteiligt, ein Festival will sie auf die Beine stellen (oder hat das schon getan?) und im Lutherjahr war sie eine der beiden Kuratorinnen der Ausstellung »Luther – mi amor«. Seit kurzem wohnt Lara wieder in Berlin, um zu studieren. Ich frage mich, wie Nürnberg ohne sie klarkommt.

Nicht schlecht gegoogelt, aber auch nicht ganz: Eine Lesereihe habe ich gegründet, eine andere übernommen und diese mittlerweile abgegeben. Das Festival mache ich (zum Glück!) nicht alleine, sondern zusammen mit dem Verein Unabhängige Lesereihen im Herbst 2019. Zu der Ausstellung möchte ich ergänzen, dass es sich in dem verrückten Lutherjahr um die allerbeste ihrer Art handelte.

Für ZEIT Online berichtete Lara u.a. über Flughäfen, Wohnprojekte und Weißrussland. Für die süffigen Online-Magazine Bier, Bars & Brauer und Mixology über die ebenso süffige Barkultur in – na, wo sonst – Nürnberg. Moderieren kann sie auch, zum Beispiel das Gipfeltreffen der Berliner Lesereihen und auch ihr Literaturgeschmack ist exquisit. Ihre Lieblingsautorin ist Alice Munro, Joan Didion mag sie ebenfalls sehr.

Rundum perfekte Google-Ergebnisse also, fast ein bisschen zu vorbildlich. Aber dann schlägt mein Stalkingherz doch noch höher, als ich ein Musikvideo der Band Xiroi finde, in dem Lara einen kurzen Gastauftritt hat. »Goodbye Goodbye« heißt diese Perle der ironischen Schlagermusik und Lara gibt sich ab Minute 1:15 die Ehre. Ich hoffe, das wurde gut bezahlt.

Und auch ein gestelltes Video für SadPieCharts, das ich auf YouTube entdecke, ist sehr interessant. Lara, was war da nur los?

Du hast meine Erwartungen übertroffen, liebe Juliane. Und deswegen möchte ich dich auch umfassend aufklären: I <3 guten Trash.

 

 

Juliane, gegoogelt von Lara:

Juliane»Google, wer ist Juliane Noßack?«, tippe ich in die Suchmaschine – in meinem Kopf eine engelhafte Computerstimme, die mir in bester Herzblattmanier von Juliane erzählt. Die digitale Realität sieht dann doch anders aus und ich scrolle mich selbstständig durch ein paar der 4330 Ergebnisse.

Eines ist offensichtlich, Juliane macht was mit Literatur: Kampa Verlag, Litaffin, Poesierausch, Deutscher Buchpreis Blog, Berlinisi, open mike Blog, Haus für Poesie – all das auf der ersten Ergebnisseite. Wow, Juliane ist echt gut aufgestellt in diesem Literaturbetrieb: Verlagsvolontärin, Literaturbloggerin (eigener Blog plus diverse andere), Mitarbeiterin im Haus für Poesie. Aha, diverse Bios von ihr belegen, dass sie aus Brandenburg kommt, und froh ist, dort nicht mehr leben zu müssen, wobei sie gerne zu Besuch ist (schön, dass sie sich so eng mit ihrer Heimat verbunden fühlt). Ferner hat sie in Jena Germanistik studiert (und zumindest eine Seminararbeit mit 1,0 bestanden, wie mir Amazon anzeigt. Dort kann man diese nämlich erwerben). Dieses Jahr hat sie ihren Master in Angewandter Literaturwissenschaft in Berlin abgeschlossen – herzlichen Glückwunsch! Auf allen Fotos bei Google Bilder lächelt Juliane wirklich sehr glücklich in die Kamera. Wenn ich sie nicht schon kennengelernt hätte und nicht wüsste, dass sie wirklich auch sehr sympathisch ist – dieser Internetauftritt lässt es stark erahnen. Und das macht mich nun wirklich auch glücklich, heißt es doch oft, dass die online Persona quasi nichts mit der real life-Version zu tun hat. Aber wie in jeder Geschichte mit Happy End: das Gute setzt sich manchmal eben doch durch.

Vielen lieben Dank für die virtuellen Blümchen! Das ist tatsächlich mein standardisiertes und erprobtes Fotolächeln. Ansonsten warst du eine gute Googlerin, liebe Lara. Das mit der »Heimatverbundenheit« würde ich nicht ganz unterschreiben und leider ist mein Masterstudium immer noch nicht ganz beendet. Die Masterarbeit schwebt bei allem, was ich tue, wie ein Damoklesschwert über meinem Kopf. Aber das wird schon, hoffentlich, ganz bestimmt und bald. Ansonsten tiptop recherchiert. 

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