New Readings | Artur Dziuk: Das Ting

Beim open mike 2013 trat Artur Dziuk mit seinem Text »Trabanten« an, dieser Tage erscheint nun sein Debüt. Wir haben dem Autor einige Fragen zu seinem ersten Roman Das Ting gestellt.

© privat

Vier junge Visionäre gründen in Berlin ein Start-Up und entwickeln zusammen eine App: das sogenannte Ting, das körperbezogene Daten seiner Nutzer sammelt, auswertet und auf dieser Grundlage Handlungs- und Entscheidungsempfehlungen gibt. Das Prinzip Ting überzeugt – die App schlägt ein wie eine Bombe. Getrieben vom Erfolg entwickelt Mitgründer Linus die Möglichkeiten immer weiter, sein eigenes Leben und das der User mithilfe des Ting zu optimieren. Doch um neue Investoren für die Firma zu gewinnen, sind er und sein Team bald gezwungen, sich auf ein gefährliches Spiel einzulassen: Sie verpflichten sich vertraglich, künftig unter allen Umständen jeder Empfehlung des Ting zu gehorchen – mit verheerenden Folgen.


Was schoss dir durch den Kopf, als du dein Debüt zum ersten Mal in den Händen gehalten hast?

Unglaube. So viele umgesetzte und verworfene Ideen, so viele geschriebene und wieder gelöschte Sätze, so viele Tage und Nächte voller Freude und Zweifel. Und jetzt soll das alles abgeschlossen, in diesem Buch gebunden sein?

Wie lautet der erste Satz deines Debüts?

Sein Spiegelbild in der gläsernen Drehtür wird mit jedem Schritt größer.

Was gefällt dir am besten am Schreiben? Und was findest du am unangenehmsten?

Ich kann weder die eine noch die andere Frage beantworten. Ich setze mich möglichst jeden Tag an den Schreibtisch und arbeite an einem Text, mal länger, mal kürzer. Es gehört zu meinem Leben dazu, wie Frühstücken oder Einschlafen. Ich versuche, das Schreiben wie auch das Frühstücken und Einschlafen nicht zu bewerten. Ich tue es einfach.

Wenn du könntest, welchen Rat würdest du deinem Ich von vor zehn Jahren geben?

Ich würde mir raten, mich mehr mit der Person zu beschäftigen, die ich gerade bin und weniger mit der, die ich irgendwann mal sein möchte.

Bereust du etwas? Was?

Non, je ne regrette rien.

Mit welchem Autor / welcher Autorin würdest du gern mal ein Bier trinken gehen?

Eine schwierige Frage, weil so viele gute Autor*innen auch spannende Menschen sind. Die bessere Frage wäre für mich: Mit welchen Autor*innen würde ich auf keinen Fall ein Bier trinken gehen? Hier fallen mir ein paar Namen ein, aber die behalte ich lieber erstmal für mich. Verrate ich vielleicht bei einem Bier.


Artur Dziuk wurde 1983 in Polen geboren. Er studierte in Berlin und machte den Master of Arts im Literarischen Schreiben an der Universität Hildesheim. Er war Herausgeber der Zeitschrift für junge Literatur Bella triste und gehörte zur Künstlerischen Leitung des Festivals für junge Literatur Prosanova 2011. Er war Finalist beim 21. open mike, nahm an der Schreibwerkstatt der Jürgen Ponto-Stiftung teil, wurde zur Autorenwerkstatt Prosa des Literarischen Colloquiums Berlin eingeladen und erhielt verschiedene Stipendien (u.a. Alfred-Döblin-Stipendium der Akademie der Künste, Stipendium der Stiftung Künstlerdorf Schöppingen, Arbeits- und Recherchestipendium des Berliner Senats). Artur Dziuk lebt und schreibt in Hamburg.

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