Aus dem Off #5: Die Sache mit dem Wecker

Schon zum fünften Mal ertönte während der Lesungen eben der verhängnisvolle Wecker. Und nein, wir meinen damit nicht einen peinlichen Wecker aus dem Publikum, der von Oma hätte sein können, die nun merkt, dass sie schnell nach Hause huschen muss, der Apfelkuchen muss ja aus dem Ofen, ach herrje.

Nein, es ist der open-mike-Wecker. Der 15-Minuten-Wecker. Der „hurry up, dude!11!!1!“-Wecker. Wir können uns nicht die Panik vorstellen, die sich wohl bei den einzelnen Lesenden ausbreitet, sobald dieses Klingeln ertönt. Was macht man da? Bricht man abrupt ab? Springt man drei Sätze weiter, direkt zum Schlusssatz? Oder ist man Punk genug und scheißt auf die 15 Minuten, schließlich ist das jetzt der eine große Auftritt und solange nicht Omas Kuchenwecker klingt, ist ja noch alles paletti.

Wir wollen trotzdem, auch der Ordnung wegen, dass die Lesenden nicht in Wecker-Panik geraten und haben einige Tipps zur Vermeidung des Weckers:

  1. Auf Kunstpausen verzichten.
  2. Einen Tag lang alle Aktivitäten für 15 Minuten lang machen, damit man ein Gefühl dafür bekommt, wie lang/kurz/lang eigentlich 15 Minuten sind. Das gilt dann fürs Zähneputzen, fürs Saugen, fürs Telefonat mit der lieben Mama.
  3. Einen eigenen Wecker auf der Bühne stellen, der bei 14:55 klingelt. Vielleicht, des Humors wegen, irgendein Lied von Britney Spears als Klingelton abspielen lassen, Britney Spears geht immer.
  4. Einfach nur 12 Minuten lang lesen. 15 Minuten ist eh zu lang.
  5. Doppelt so schnell lesen. Man kann ja den Text eh nachlesen in der Anthologie. Es geht nicht immer ums Verstehen, sondern ja nur ums Dabeisein.

Mit diesen Tipps kann also hoffentlich nichts mehr passieren. Sonst singt Britney Spears noch einmal ihr schönes Lied „Toxic“: It’s getting late 
To give you up.

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