Es wird Zappenduster. Der Zyklus „Bastard“ ist eine Reise durch vom Teilwahnsinn zermürbte Tunnel und Träume, der man tastend folgt, vorsichtig, aus Angst, man könne sich wehtun:
„Ich fühle mich so Bastard, wenn ich träume. / Nur Tunnelschachttage. Und nachts sind / meine Fantasien ans Hirninterieur genagelt.“
Ein „Ich“ in unerbitterliche Auseinandersetzung mit dem, was nur „schattig“ erahnt wird, „Lichtschalter in die Vergangenheit / etwas zwischen Traumarchiv und / Erinnerung …“, eine unterschwellige Bedrohung, die in Worte gebannt werden muss:
„… Im /Halbbewusstsein, meine ich, / dribbelt verheerend mein Bett, weil / ich vergaß das Licht zu beschwören. / Die Finsternis legt sich bleich auf mich. / Ich musste dieses Gedicht schreiben.“
Ich bin erleichtert, als wir langsam wieder auftauchen und sich das Wortfeld im zweiten Zyklus wieder lichtet: „Bedürfnis nach dir und Kirschblüte“
5 Gedanken zu “Martin Piekar „Gedichte“ (Preisträger)”
Ein wundervoller Lyriker mit einer besonderen Persönlichkeit. Er ist das Gegenteil von ’nichts’…