Daniel Beskos, Mitglied der Lektorenjury, über seine Textauswahl und zwanzig Jahre Open Mike
Wie bist du bei der Auswahl deiner Texte vorgegangen?
Ich hatte ungefähr hundert Texte, aus denen ich relativ schnell einen Pool bilden konnte, den ich sehr gut fand – dann meine Favoriten herauszufiltern, war gar nicht so einfach. Das ging über stilistische oder thematische Besonderheiten, ich habe etwas gesucht, was keiner von den anderen Texten so gemacht hat.
Welche Gemeinsamkeiten hast du bei den Texten beobachtet, die du gelesen hast?
Mir ist aufgefallen, dass es sehr oft um die Themen Familie und Tod kreiste. Überraschend fand ich, dass es besonders viele Texte von Autorinnen gab, die aus einer männlichen Perspektive erzählen.
Was macht deiner Meinung nach einen guten Text aus?
Die Texte, die mir gefallen haben, waren rund, in sich geschlossen, haben einen Anspruch erfüllt, den sie sich selbst gestellt haben – und sie hatten eine besondere Art von Witz oder eine ungewöhnliche Perspektive.
Deine Einschätzung zu zwanzig Jahren Open Mike?
Ich glaube, dass der Open Mike immer noch ein Wettbewerb ist, der auch außerhalb des Betriebes wahrgenommen wird, und trotz E-Book und Digitalisierung immer noch seine Berechtigung hat – die Leute wollen nach wie vor Geschichten erzählt bekommen, das hat sich nicht verändert.
Ein Gedanke zu “„Die Leute wollen Geschichten erzählt bekommen“”