2011 war Roman Ehrlich einer der Finalisten des 19. open mike, vor wenigen Wochen trat er beim Wettlesen um den Bachmann-Preis mit an, nun ist sein erster Roman im DuMont Verlag erschienen. Ein kleiner Blick in die Presse.
Florian Kessler schreibt in der Süddeutschen Zeitung : „Je freier dieses seltsame, brillante Buch sein Material zusammenwürfelt, desto freier gerät auch seine Lektüre. […] liegt hier das große Leserglück.“
Als eine Vorbildreihe des Textes macht der zudem Peter Weiss, W. G. Sebald oder auch Alexander Kluge aus. Insgesamt scheint er rundum froh zu sein.
Weniger froh ist Judith von Sternberg in der Frankfurter Rundschau (nicht online): „Roman Ehrlichs Debütroman […] verspricht am Ende doch mehr, als er halten kann.“ Aber immerhin: „Weil er aber wirklich eine Menge verspricht, bleibt noch ausreichend übrig.“
The Daily Frown ist da entschiedener: „Roman Ehrlich nimmt sich in seinem Debütroman Das kalte Jahr viel vor, scheitert aber an einem grundsätzlichen Problem: Das Buch ist zu langweilig.“ Abschließend heißt es: „Eine riskante Angelegenheit, die zu Ungunsten einer gut angelegten Idee ausgeht.“
Für Buzzaldrins Bücher steht nach der Lektüre fest: „‚Das kalte Jahr‘ ist ein lesenswerter Roman, der jedoch weniger als zusammenhängender Text funktioniert, denn als ein großes literarisches Puzzle. Teilchen für Teilchen und Bild für Bild setzt sich der Text zusammen, dabei bleibt es nicht aus, dass nicht alle Puzzlestücke zueinander passen. Ich habe dennoch einen großartigen und hochpoetischen Roman gelesen, über Einsamkeit und menschliche Leere. […] Eine großartige und sehr empfehlenswerte Lektüre, der ich viele Leser und Leserinnen wünsche.
Sigrid Löffler bleibt im Kulturradio etwas ratlos zurück: „Roman Ehrlich hat einen überehrgeizigen Erstlingsroman geschrieben, dessen entschiedener Kunstwille sein Erzählmaterial gelegentlich überstrapaziert.“
Bei Amazon gibt es bisher zwei Besprechungen, die ein lang und ausführlich, die andere knapp. Beide geben 5 Sterne. „Literatur vom feinsten. Danke für dieses tolle Buch,“ heißt es einmal. Das andere mal: „Da habe ich dieses Buch an einem Wochenende wie einen Thriller verschlungen, fasziniert, gefesselt, versunken, – und jetzt sitze ich da, und weiß nicht so recht, was ich dazu sagen soll: Eigentlich hätte ich jetzt gerne eine Erklärung, eine Auflösung, ein rundes Ende! Aber: Ätsch, nichts wird aufgelöst, nichts wird festgezurrt, nichts wird erklärt – damit muss ich jetzt wohl leben.“
Für Christoph Schröder – Tagesspiegel – steht fest: „Schlicht und einfach Literatur: Sprache, Weltentwurf, Text gewordene Krisensituation.“