DIE KANDIDATEN VON WÖ-ZI, UND EIN PAAR FRAGEN AN SIE

Janin Wölke, 1982 in Berlin geboren. Studium Germanistik/Geschichte in Freiburg, Paris, Leipzig. Veröffentlichungen in: außer.dem, poetenladen, poet, ostragehege, Versnetze_sechs. Finalistin des 2. Münchner Lyrikpreises 2011 und des 19. open mike 2011. Seit 2011 Mitglied der Gruppe „Niemerlang“ aus Berlin mit Carl-Christian Elze, Thorsten Frey, Udo Grashoff und Mario Salazar.

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Literatur ist für mich die Möglichkeit mich zu verwirklichen und die Möglichkeit mich zu verlieren.

Im Moment lese ich endlich Jack Kerouac: „On the road“, außerdem: Odile Kennel: „oder wie heißt diese interplanetare luft“ und Clemens Meyer: „Gewalten“

Im Moment schreibe ich an einer Hausarbeit über die Christianisierung Salzburgs im Frühmittelalter und an einem Gedicht über meine Großmutter, die sterben wollte und dann doch nicht starb. Es wird „S1/Gesundbrunnen“ heißen.

Meine Helden in der Literatur sind: Als Kind liebte ich Mark Twain und seine tatsächlichen Helden Huckleberry Finn und Tom Saywer, außerdem James Krüss und Erich Kästner.

Als ich größer wurde und unglücklicher, begann ich natürlich Rilke zu lesen, die Gedichte von Hesse, auch Heine war groß und Else Lasker-Schüler. Ich bewunderte lange Zeit die einfachen Gedichte von Eva Strittmatter. Dann las ich nur noch Gottfried Benn und er ist tatsächlich immer noch mein Held. Unschlagbar. Genauso wie: Fernando Pessoa und Michel Houellebecq (aber nur als Lyriker).

Ich liebe auch Dostojewski und Knut Hamsun. Samuel Beckett verehre ich für sein „Warten auf Godot“ und Georg Büchner für seine wilde, funkelnde Sprache.

Edouard Dujardin ist meine persönliche Entdeckung, da es dieser Franzose tatsächlich war, der den inneren Monolog erstmalig in der Prosa verwendet hat und nicht James Joyce. Sein Buch „Les lauries sont coupés“ von 1887 lese ich so gerne. Es ist wunderbar, wie ein Gedicht.

Weitere Helden sind: Virginia Woolf, Judith Hermann, Christian Kracht und vor allem die Amerikaner T.S. Eliot, Ezra Pound, Henry Miller, Sherwood Anderson, Raymond Carver, Jonathan Franzen. Unübertrefflich.

In der deutschen Lyrikszene schwärme ich für: Carl-Christian Elze, Steffen Popp, Marion Poschmann und Udo Grashoff.

Ich habe mich beim open mike beworben, weil ich unbedingt noch einmal ins Finale wollte. Das letzte Mal 2011 konnte ich nicht auftreten, weil mein Sohn drei Tage zuvor das Licht dieser Welt erblickt hatte.

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Eva Zimmermann, geboren 1980 in Marburg, studierte Architektur und arbeitet seit 2008 als Journalistin. Heute schreibt sie unter anderem für AD, Baunetz und den Taschen-Verlag und betreibt ein eigenes Blog.

Literatur ist für mich ein Ausweg, weil sie Handlungsmöglichkeiten ins schier Unendliche erweitert. Und alles, was man dazu braucht, sind Laptop oder Notizbuch.

Im Moment lese ich „Haltet euer Herz bereit“ von Maxim Leo.

Im Moment schreibe ich einen Roman, der sich mit der Frage beschäftigt, wie viel Eigenrotation ein Leben vertragen kann, ohne einsam zu werden. Berlin ist dabei, neben einem Liebespaar, die dritte Hauptfigur.

Meine Helden in der Literatur sind keine Helden und wollen deshalb unerkannt bleiben.

Ich habe mich beim open mike beworben, weil ich mit meinen Texten an die Öffentlichkeit möchte, es aber vor mir hergeschoben habe, auf kleineren Bühnen zu lesen. Ich dachte, sollte ich tatsächlich eingeladen werden, gäbe es keine Ausrede mehr, mich nicht da vorne hinzusetzen.

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