Ein kurzes Interview mit Simone Kornappel zu open poems

Simone Kornappel ist Lyrikerin, Herausgeberin und Übersetzerin. Sie war Mitherausgeberin der Zeitschrift für Gegenwartsliteratur randnummer literaturhefte und Redakteurin des Webportals lyrikkritik.de. In diesem Jahr leitet sie den open poems-Workshop des open mike.

1. Worin besteht für Dich die Bedeutung eines solchen Austauschs wie bei open poems? 

Schlicht der Austausch über, die Auseinandersetzung mit Texten. Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten, verschiedene Ansätze, an Gedichte heranzugehen, Sprache als Material zu begreifen oder oder. Das Sitzen in den Möglichkeiten, die sich die TeilnehmerInnen aufgetan haben, hat Bedeutung für mich. Bälleparadies, ja.

2. Was ist für Dich das dringendste Anliegen, was hoffst Du, nehmen die Teilnehmer aus dem Workshop mit? 

Anliegen / Wunsch, nun, Teilnehmerin bin ich selbst auch. Und ich mag niemandem ‚beigebracht“ haben, wie Gedichte zu schreiben sind – das wissen die TeilnehmerInnen entweder schon, da sie bereits schreiben oder sie entwickeln just ihre Idee über den gemeinsamen Austausch. Ich kann nur versuchen, den Texten und Ideen als belastbares Gegenüber zur Verfügung zu stehen.

3. Hat sich der Umgang mit Sprache und Lyrik in den vergangenen Jahren stark verändert, gibt es neue Themen, Ansätze,  Lösungen?

Mich interessieren an Gedichten eher Probleme. Gedichte/Poetiken, die Lösungen ausschreiben sind mir ‚uncanny valley‘. Und was den Umgang mit Sprache betrifft, allgemein nun, so verändert er sich in dem Maße, in dem sich die Welt aus Sprache verändert.

4. Was ist Dein Wunsch für Lyrik/Lyriker: mehr Förderung, mehr Aufmerksamkeit, mehr internationaler Austausch …? 

Schönerweise gibt es viele unterschiedliche Austauschprojekte und es entstehen immer wieder neue Formate. Ob nun Versschmuggel, babelsprech oder die Projekte CROWD und ¿comment! der Lettrétage, Kooperation zwischen Magazinen (wie u.a. dem Prager Magazin Psi Vino und der randnummer), Projekte, die Verbindungen herstellen oder offenlegen, beispielsweise zwischen Dichtung und Tanz wie just bei Bewegungsschreiber, zwischen Sprachen, zwischen Künsten, zwischen Medien (…). Und ich meine, dass es sich wirklich lohnt, mehr mit, als übereinander zu reden. Abgesehen davon wünschte ich mir mehr sontag’sche Lust innerhalb der Rezeption/Literaturkritik (bitte, danke).

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