Erste Bücher: Prosa- und Lyrikdebüts, Frühling, Doris Anselm

Auch im Frühling 2017 erscheinen wieder viele spannende Prosa- und Lyrikdebüts. Einige von ihnen stellen wir in den kommenden Wochen vor. Den Autoren haben wir ein paar Fragen zur Literatur und Person gestellt.
Heute: Doris Anselm

Was ist der Auslöser für Veränderung in unserem Leben? Die Nachricht einer längst vergessenen Freundin, eine Kränkung zu viel, eine absurde Passion, der es plötzlich nachzugeben gilt. In Doris Anselms Erzählungen begegnen uns Karrieremenschen und Loser, Charismatiker und Verrannte, die diese Momente lostreten oder erleben. So wechselt ein Schmuckstück den Besitzer, unpersönlich und doch symbolträchtig. Am Ende ist ein Mädchen erwachsen geworden und ihr Lehrer ein Stück kindlicher. Dabei bleibt manches scheinbar Wichtige elegant in der Schwebe, um den Blick fürs Wesentliche zu öffnen. Ereignisse wirken aus der Vergangenheit in eine intensiv wahrgenommene Gegenwart hinein, ein bedrohlicher Unterton schwingt mit, ein böses Wuchern und Wachsen. Doris Anselms Debüt besticht durch seine hellsichtigen Beobachtungen, sprachliche Reife und Vielschichtigkeit.


Erster Satz (des Buches)?
Die Fäden verlaufen nicht mehr nur unter dem Wald und den Feldern.

Ist Literatur essentiell?
Die Bedürfnisse, die Literatur besonders gut erfüllen kann, sind essentiell.

Wem erzählen Sie Ihre Geschichten?
Den Zweifelnden.

Was soll man nach der Lektüre Ihres Buches machen?
Schwimmen gehen.

Ihre gegenwärtige Geistesverfassung?
Gespannt.


Doris Anselm, 1981 in Buxtehude /Niedersachsen geboren, hat Kulturwissenschaften in Hildesheim studiert, anschließend volontiert und lebt heute als Radioreporterin in Berlin. 2014 war sie Hauptpreisträgerin des Berliner open mike-Wettbewerbs.

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