[…] wenn man in so einer Gruppe sitzt, in der man eigentlich nicht sitzen möchte, weil man mit fast allen seit Jahren nichts mehr zu tun hat, und nur deshalb hier sitzt, weil das jetzt Urlaub ist und Peter das per Mail vorgeschlagen hat […]
Es ist immer heikel, Menschen wiederzutreffen, denen man mal nahe stand, mittlerweile aber nicht mehr und wenn man zudem über diese Entwicklung auch nicht wirklich traurig ist. Widerwillig sitzt der Ich-Erzähler in André Pattens Text in genau solch einer Runde von fremden Freunden. Das ganze Treffen wirkt aufgesetzt und erzwungen. Das lässt uns der Ich-Erzähler in seinem betont gelangweilten Monolog deutlich spüren. Mit seiner Freundin Anja scheint es auch nicht so gut zu laufen, und sowieso ist er einfach nur genervt von allen anderen Menschen. Nur das Schaf Meckie, das einer der Freunde mitgebracht hat, scheint dem Protagonisten sympathisch zu sein.
Die Gesprächsthemen in der Runde bleiben dementsprechend oberflächlich. Ein bisschen Tinder hier, ein paar politische Parolen da und Jobs in Agenturen, die man zum Geldverdienen braucht. Vielleicht möchte zu viel Spaß ein Text über „unsere“ Generation, der Generation Y sein. Das könnte hinkommen, das Verdikt des Autors über sie scheint allerdings wie die Erzählung selbst zu sein: Leidenschaftslos und völlig narzisstisch.
Der Text ist geprägt von Aufzählungen, redundanten Teilsätzen und Assoziationen. Diese gleichförmige Struktur wurde durch Pattens Vortrag leider noch verstärkt — Der Text wirkt dadurch monoton und zu schnell runter erzählt. Vielleicht soll auch das etwas über unsere Generation sagen? Viele Fragen bleiben offen und vielleicht bin auch einfach ich nicht bereit, in den Spiegel zu sehen, den Patten hin hält.