Die Kandidat*innen des 27. open mike | Alexandra Stahl & Friedrich Stockmeier

Alexandra Stahl

Alexandra Stahl 1986 geboren und in Bayern aufgewachsen. Hat in Würzburg Amerikanistik, englische Literaturwissenschaft und Geschichte studiert und bei der Deutschen Presse-Agentur in Berlin volontiert. Dort seit 2012 Redakteurin und Reporterin mit den Schwerpunkten Literatur, Gesellschaft und Reise. Reportagen u.a. aus Italien, Österreich, Kroatien, Portugal, Irland und den USA. Trifft sich regelmäßig mit älteren Menschen in einem Berliner Pflegeheim. Schreibt Kurzgeschichten, Erzählungen und an einem Roman. Lebt in Berlin.

Wann schreibst Du am liebsten?
Morgens.

Wer liest Deine Texte zuerst?
Meine Mutter.

Was bedeutet Literatur für Dich?
Eine der besten Arten, sich mit der Welt zu beschäftigen.

Was wäre, wenn Dir jemand die Möglichkeit zu Schreiben wegnähme?
Dann würde ich eine fiese Kurzgeschichte über diesen jemand schreiben. Im Kopf.

Was würdest Du anders machen, wenn Du wüsstest, dass Dich niemand beurteilt?
Hoffentlich nichts.

Dein gegenwärtiger Geisteszustand?
Ganz gut?

Erster Satz Deines open mike-Textes?
Mein Vater badet morgens.

Schon aufgeregt vor dem Auftritt? Wie bereitest du dich vor?
Aufgeregt: Ja. Vorbereitung: immer mal wieder laut lesen.

Dein aktueller Buchtipp und warum?
Elena Ferrante: »The Days of Abandonment«. Weil da alles drin ist: eine hässliche Trennung, seltsamer Sex, ein großer Hund und Italien.

Schick uns ein Bild von Deinem Lieblingsarbeitsplatz und schreibe etwas dazu. 
Mein Lieblingsarbeitsplatz ist eigentlich mein Schreibtisch zuhause. Noch ein bisschen schöner war es im Urlaub an diesem alten Schreibtisch in einem verlassenen Dorf in der Uckermark.

Alexandra Stahl wurde ausgewählt von Günther Eisenhuber.

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Friedrich Stockmeier

Friedrich Stockmeier, *1988 in Baden, aufgewachsen in der Schweiz, Kalifornien und Deutschland, studierte Komposition und Neue Medien in Mannheim. Er ist als Autor und Komponist tätig und lebt in Heidelberg. Stockmeiers Kompositionen und Texte wurden an verschiedenen deutschen Theatern und Festivals aufgeführt, bspw. im Rahmen des Heidelberger Frühlings, am Nationaltheater Mannheim, Theater Osnabrück, Theater Trier und am Konzerthaus Berlin. Für sein Theaterstück Tettigonia Surf war er für den Kleist-Förderpreis nominiert, er war Stipendiat des Heidelberger Stückemarkts und ist Ehrensenator der Musikhochschule Mannheim.

Wer liest Deine Texte zuerst?
Ack

Was würdest Du anders machen, wenn du wüsstest, dass Dich niemand beurteilt?
Alle Leser*innen beurteilen zwangsläufig, auf die eine oder andere Art, das von ihnen Gelesene. Wenn niemand meine Arbeit beurteilt, heißt das, dass niemand meine Texte rezipiert. Verschiedene Bedingungen für ein Nicht-Rezipiert-Werden sind denkbar. Es könnte beispielsweise der Fall eintreten, dass ich aus einer ästhetischen Setzung heraus entscheide, meine Texte nicht zu veröffentlichen oder nur Fischen, Steinen oder Außerirdischen zugänglich oder gar verständlich zu machen. Vorstellbar ist ebenso, dass ich, durch was auch immer, daran gehindert werde, meine Texte zugänglich zu machen. Beides könnte eintreffen oder bereits eingetroffen sein.

Dein aktueller Buchtipp und warum?
Yamahas DX7 II FD/D: Digital Programmable Algorithm Synthesizer – diese Bedienungsanleitung verspricht das »Schaffen übernatürlich anmutender Naturklänge […]«.

Schick uns ein Bild von Deinem Lieblingsarbeitsplatz und schreibe etwas dazu.
Ich verbringe viel Zeit in meinem Arbeitszimmer. Da habe ich meine Bibliothek, Schreibtische, einen Internetanschluss, Kaffee und Instrumente. Als Autor und Komponist versuche ich mein Material im jeweils anderen Medium zu überprüfen. So entstehen bei der Arbeit an einem Text Notizen zu Klängen und umgekehrt entstehen beim Komponieren zahlreiche Textfragmente etc. Da ist es gut, alles an einem Ort zu haben. Trotzdem sind für mein Schreiben Ortswechsel von zentraler Bedeutung.

Friedrich Stockmeier wurde ausgewählt von Urs Engeler.

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