New Readings | Janna Steenfatt: Die Überflüssigkeit der Dinge

Janna Steenfatt las vor knapp acht Jahren im Finale des 19. open mike. Vor Kurzem ist ihr Debüt Die Überflüssigkeit der Dinge bei Hoffmann und Campe erschienen. Wir haben der Autorin ein paar Fragen zum ersten Roman gestellt.

Janna Steenfatt
© Sascha Kokot

Ina hat sich eingerichtet in einer Welt, in der niemand etwas von ihr erwartet. Mit ihrem Mitbewohner Falk streift sie durch die Nächte auf St. Pauli und begnügt sich mit genug Schlaf, etwas Sex und Gin Tonic. Als ihre Mutter bei einem Autounfall stirbt, wird Ina eingeholt von einer Kindheit im Theater und den Gedanken an einen Vater, den sie nie kennengelernt hat. Ausgerechnet jetzt kehrt er zurück nach Hamburg und inszeniert Shakespeares Sommernachtstraum. Und Ina, die endlich so etwas wie einen Plan hat, nimmt einen Aushilfsjob in der Kantine des Theaters an. Doch bevor sie sich überlegen kann, ob sie sich dem Vater offenbart, trifft sie auf die Schauspielerin Paula. Ina, die ihr Herz bisher weder an Dinge noch an Menschen gehängt hat, lernt die Liebe kennen – und den Verrat an ihr.


Was schoss dir durch den Kopf, als du dein Debüt zum ersten Mal in den Händen gehalten hast?

Freudentränen!

Wie lautet der erste Satz/Vers deines Debüts?

Es gab Zeiten, da hätte der Tod meiner Mutter in der Zeitung gestanden, aber diese Zeiten waren lange vorbei.

Was gefällt dir am besten am Schreiben? Und was findest du am unangenehmsten?

»Ich hasse es, zu schreiben, aber ich liebe es, geschrieben zu haben«, hat angeblich Dorothy Parker gesagt. Das trifft es für mich ziemlich gut. Es auszuhalten, wenn die Worte nicht kommen, wenn man einen Knoten im Kopf hat; und immer gleich zu denken: nie wieder werde ich einen guten Satz zu Papier bringen! Und dann schafft man doch eine ordentliche Seite, oder einen richtig guten Satz, und sofort setzt der Größenwahn ein. Dazwischen gibt es nichts.

Wenn du könntest, welchen Rat würdest du deinem Ich von vor zehn Jahren geben?

Nicht so viel zweifeln. Einfach machen.

Bereust du etwas? Was?

Manchmal verstehe ich rückblickend nicht mehr, warum ich so lange gebraucht habe für das Buch – aber dann wiederum denke ich, es wäre sonst nicht dasselbe Buch geworden.

Mit welchem Autor / welcher Autorin würdest du gern mal ein Bier trinken gehen?

Nell Zink.


Janna Steenfatt, geboren 1982 in Hamburg, studierte am Deutschen Literaturinstitut Leipzig und arbeitet als freie Autorin und Moderatorin für verschiedene Filmfestivals. Sie war Stipendiatin des Klagenfurter Literaturkurses, Teilnehmerin des 19. open mike und erhielt zahlreiche Aufenthaltsstipendien. Die Überflüssigkeit der Dinge ist ihr erster Roman.

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