Die Kandidat*innen des 28. open mike | Lynn Takeo Musiol & Eva Tepest

Lynn Takeo Musiol und Eva Tepest

Lynn Takeo Musiol & Eva Tepest (Foto: © Paul Niedermayer)

Lynn Takeo Musiol ist freie Künstler*in und Autor*in mit einem Fokus auf Klasse, Queerness und Klima. Sie*er war Stipendiat*in der Akademie der Künste in Berlin. Aktuell arbeitet Lynn Takeo Musiol als Dramaturg*in am Schauspielhaus Düsseldorf.
Eva Tepest ist Autorin und Journalistin. Über Literatur und Medien, Gender und Politik schreibt sie regelmäßig für die taz, den Tagesspiegel und das Missy Magazine. Sie arbeitet im Bundestag.
Eva Tepest und Lynn Takeo schreiben zusammen Prosa, Essay und Kritik u. a. für tazGlitterSchaubühnemetamorphosen und den Theatertreffen-Blog der Berliner Festspiele. Sie haben am auftakt festival für szenische texte teilgenommen und arbeiten an einem Roman.

Wann schreibt ihr am liebsten?
Wenn PMS is over.

Wer liest eure Texte zuerst?
Eva // Lynn.

Was bedeutet Literatur für euch?
Immer eine Mischung aus Aufregung, Vergeblichkeit und uneingeschränkter Verführungskraft.

Was wäre, wenn euch jemand die Möglichkeit zu schreiben wegnähme?
Durch Lohnarbeit und andere Verpflichtungen wird die Möglichkeit zu schreiben ja beständig eingeschränkt. Da gilt es für uns, feste Strukturen zum Austausch und auch mal eine interne Deadline zu schaffen, um am Schreiben dranzubleiben.

Euer gegenwärtiger Geisteszustand?
Da die Frage reinfliegt im Zuge einer Konferenz zum Thema »Nachhaltigkeit im Kulturbetrieb«: Aktivistisch übermütig + mit melancholischem Einschlag. Ähnlich José Esteban Muñoz’ Verständnis von Queerness: »We may never touch it, (…) but we can feel it as the warm illumination of a horizon imbued with potentiality.«

Erster Satz eures open-mike-Textes?
»Top oder bottom?«

Schon aufgeregt vorm Auftritt? Wie bereitet ihr euch vor?
Glücklicherweise sind wir zu zweit, also können wir uns in den Arm nehmen oder eine Zigarette zusammen rauchen.

Euer aktueller Buchtipp und warum?
Im Kontext der Recherche für unser Romanprojekt haben wir beide zuletzt Molecular Red von McKenzie Wark gelesen. Sie unternimmt darin nämlich den Versuch, eine solidarische Form von Produktion (auch im wissenschaftlichen Bereich) angesichts der Klimakrise zu skizzieren. Dazu passt auch noch die Empfehlung Merlin Sheldrake, Verwobenes Leben: Wie Pilze unsere Welt formen und unsere Zukunft beeinflussen: »Manchmal, wenn wir über die Welt sprechen, abstrahieren wir uns und sehen uns getrennt von ihr. Ich wollte mich daran erinnern, dass ich Teil des chemischen und metabolischen Kreislaufs bin.«

Schick uns ein Bild von deinem Lieblingsarbeitsplatz und schreibe etwas dazu.
Als Lynn noch in Berlin gewohnt hat (und vor Corona) haben wir uns fast jeden Tag im Haliflor im Prenzlauer Berg getroffen, unserem Stammcafé in der Nachbarschaft – spektakuläre Blumenarrangements! Aktuell ist unser gemeinsamer Arbeitsraum eines unserer vielen Google Docs.

Das Autor*innenduo Lynn Takeo Musiol und Eva Tepest wurde ausgewählt von Katrin Kroll.

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