Die Kandidat*innen des 29. open mike | Alexander Kappe und Patrick Klösel

Alexander Kappe

Alexander Kappe
Alexander Kappe (Foto: © privat)

Wann schreibst du am liebsten?
In der Badewanne.
Stimmt leider.

Wer liest deine Texte zuerst?
Weil aus Maximalneurotik direkt alles in der Cloud landet: vermutlich Google.

Was bedeutet Literatur für dich?
Manchmal viel.

Was wäre, wenn dir jemand die Möglichkeit zu Schreiben wegnähme?
Fragen: Warum?

Was würdest du anders machen, wenn du wüsstest, dass dich niemand beurteilt?
Das Hauptproblem in meinem Leben sind sicher nicht die Anderen.

Dein gegenwärtiger Geisteszustand?
Ganz herbstlich.

Erster Vers deines open-mike-Textes?
kleiner mann kommt, wobei: er knickt ab.

Schon aufgeregt vorm Auftritt? Wie bereitest du dich vor?
Auf beide Fragen: Gar nicht so sehr.

Dein aktueller Buchtipp und warum?
Der Herbst des Mittelalters
von Johan Huizinga und Essays von Italo Calvino. Ersteres, weil so viel ganz andere Welt- und Lebensanschauung in vergangenen Zeiten steckt, und das zu lesen macht fröhlich, letzteres, weil gedankenreich.

Schick uns ein Bild von einem Ort oder Gegenstand, der dich zuletzt zum Schreiben animiert hat.
Schwierig.

Alexander Kappe, geboren 1987 in Berlin, hat in Berlin und Leipzig Philosophie, Komparatistik und Literarisches Schreiben studiert. Zahlreiche Veröffentlichungen in Zeitschriften und Anthologien (u. a. Edit, BELLA triste und im Jahrbuch der Lyrik). Mitherausgeber verschiedener Anthologien sowie der Lyrikzeitschrift Transistor – Zeitschrift für zeitgenössische Lyrik. Schreibt Lyrik und Prosa. Lebt, arbeitet und promoviert in Berlin. Alexander Kappe wurde ausgewählt von Piero Salabè.

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Patrick Klösel

Patrick Klösel
Patrick Klösel (Foto: © Robert Schneider)

Wann schreibst du am liebsten?
Immer dann, wenn schon ein paar Sätze auf dem Papier stehen. 

Wer liest deine Texte zuerst?
Das Kollektiv.

Was bedeutet Literatur für dich?
Die Möglichkeit, sich ab und zu mal von twitter dot com abzumelden.

Was wäre, wenn dir jemand die Möglichkeit zu Schreiben wegnähme?
Ich würde sie mir zurückholen. 

Was würdest du anders machen, wenn du wüsstest, dass dich niemand beurteilt?
Ich würde noch mehr über Menschen schreiben, die ich persönlich kenne. 

Dein gegenwärtiger Geisteszustand?
Hungrig.

Erster Satz deines open-mike-Textes?
Am Morgen des 31. Augusts lagen die südlichen Ausläufer der Stadt in einer warmen Schwere, die mittlere Luftfeuchtigkeit im Vorland tat ihre Schuldigkeit, und die Druckgradienten des Alpenföhns standen in einem ordnungsgemäßen Verhältnis zu den allgemeinen Temperaturveränderungen.

Schon aufgeregt vorm Auftritt? Wie bereitest du dich vor?
Da ich gerade auf der anderen Seite des Atlantiks bin, kann ich leider nicht nach Berlin kommen. Aber so eine Videoaufnahme ist natürlich auch aufregend!

Dein aktueller Buchtipp und warum?
Die Anthologie zum diesjährigen open mike – ganz starkes Ding!

Schick uns ein Bild von einem Ort oder Gegenstand, der dich zuletzt zum Schreiben animiert hat.

Patrick Klösel, geboren 1995, ist bei Bamberg aufgewachsen und hat in Süddeutschland, Paris, und Neuengland gelebt und studiert. Teilnahme an der Schreibwerkstatt München, an Seminaren des Studios Literatur und Theater Tübingen (RIP), der Bayerischen Akademie des Schreibens, des Literary Arts Programs der Brown University und den Open Poems. Mitglied der Hölderlin-Gesellschaft seit 2013. Deutsches Dichterabzeichen 2021. Patrick Klösel wurde ausgewählt von Ralph Klever.

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