Christina Poggel
Wie kamst du darauf, dich beim 31. open mike zu bewerben?
Es wurde Zeit, der 32. ist der letzte, an dem ich teilnehmen dürfte.
Erster Satz deines open-mike-Textes?
In jedem Jahr im April wurde die Insel H. von einem Besucherstrom getroffen.
Wann und wo schreibst du am liebsten?
Frühmorgens auf dem Sofa, die Beine im stumpfen Winkel zum Oberkörper. Noch etwas lieber, aber seltener: abends an meinem Schreibtisch.
Und was läuft dazu im Hintergrund?
Die Kaffeemaschine, die nach Entkalkung schreit; später am Vormittag Babyphonerauschen.
Wer liest deine Texte zuerst?
ChatGPT mit der Bitte, sie ins Englische zu übersetzen, damit meinem Partner ausufernde denglische Erklärungen erspart bleiben und er trotzdem grob weiß, was gerade los ist. Drei habe ich meinem Vater im Original gegeben.
Was bedeutet Literatur für dich?
Sie ist mein Rückzugsort vor und nach langen Tagen.
Wie bereitest du dich auf deinen Auftritt vor?
Seit Monaten lese ich vor, allerdings andere Geschichten, denn Freddy findet Tiger und Bären spannender als Hunde. Vielleicht hilft es trotzdem ein bisschen.
Worauf freust du dich am meisten, wenn du an das Wettbewerbswochenende denkst?
Auf den Geruch der Anthologie und das Kennenlernen der Autor:innen, die darin stecken.
Dein aktueller Buchtipp und warum?
Vor kurzem ein zweites Mal gelesen: Die Tatarenwüste von Dino Buzzati in der von Julika Brandestini bearbeiteten Übersetzung von Percy Eckstein und Wendla Lipsius. Das Buch aus der Anderen Bibliothek ist fast zu schön zum Aufschlagen. Wenn man nicht so genau hinsieht, scheint man auf dem Titelbild schon die Tataren zwischen Mütze und Uniform zu sehen, die jetzt aber nicht kommen.
Schick uns ein Bild von einem Ort oder Gegenstand, der dich zuletzt zum Schreiben animiert hat.
Christina Poggel, geboren 1989 in Lennestadt geboren. Sie studierte Chemie und promovierte 2017 an der Philipps-Universität in Marburg. Seit 2017 arbeitet sie als Redakteurin bei einem Wissenschaftsverlag in Weinheim a. d. Bergstraße, wo sie im Jahr 2020 die Leitung eines Redaktionsteams übernahm. Seit Oktober 2022 ist sie in Elternzeit. Christina Poggel wurde ausgewählt von Sebastian Guggolz.
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Beatrix Rinke
Wie kamst du darauf, dich beim 31. open mike zu bewerben?
Ich denke, ich kam einfach darauf.
Erster Satz deines open-mike-Textes?
Ich glaube, uns ist der Mäusebussard weggestorben.
Wann und wo schreibst du am liebsten?
Theoretisch kann ich an den verschiedensten Orten schreiben, sofern mir dort etwas einfällt. Aber meistens schreibe ich zuhause, weil ich meistens zuhause bin.
Und was läuft dazu im Hintergrund?
Brunnenwasser.
Wer liest deine Texte zuerst?
Meine Freund*innen.
Was bedeutet Literatur für dich?
Im besten Falle Resonanz.
Wie bereitest du dich auf deinen Auftritt vor?
Bügeln, mein Hemd und den Text eventuell.
Worauf freust du dich am meisten, wenn du an das Wettbewerbswochenende denkst?
Besonders freue ich mich auf die Gespräche und den Austausch innerhalb der Workshops und auf neue Bekanntschaften, natürlich auf die Texte der anderen Autor*innen.
Dein aktueller Buchtipp und warum?
Der Kaninchenstall von Tess Gunty. Dafür gibt es viele Gründe – der Erste ist, dass die Protagonistin in einem obsessiven Verhältnis zu Hildegard von Bingen steht.
Schick uns ein Bild von einem Ort oder Gegenstand, der dich zuletzt zum Schreiben animiert hat.
Beatrix Rinke, geboren 1995 in München. Beatrix studierte Kulturwissenschaften und ästhetische Praxis in Hildesheim und Vilnius. Im Writer’s Studio des Staatstheaters Hannover und des Literaturinstituts Hildesheim entstanden 2018 und 2019 Beatrix’ erste Theaterstücke. Seit 2020 Studium im Fach Drehbuch an der Hochschule für Fernsehen und Film München. Beatrix Rinke wurde ausgewählt von Miryam Schellbach.