Hans Schimmerohn und Simon Schmidt | Die Kandidat:innen des 31. open mike

Hans Schimmerohn

Hans Schimmerohn
© Foto Kotti

Wie kamst du darauf, dich beim 31. open mike zu bewerben?

Ich habe schon zu lange nur für meine Schreibtischschublade geschrieben.

Erster Vers deines open-mike-Textes?

Die Wasserschutzpolizei

      träumt vom Segeln und schützt das Wasser

Wann und wo schreibst du am liebsten?

Im Café, wann immer ich Zeit habe.

Und was läuft dazu im Hintergrund?

Cafégeräusche. Musik nur für die ganz krassen Szenen, z. B. Sufjan Stevens, wenn es ans Herz geht oder Burn the Witch von Radiohead für Angst und Gewalt.

Wer liest deine Texte zuerst?

Meine Freundin. Die kennt mich nicht nur, sie ist auch hochgebildet, hat ein feines Gespür und ist von bisweilen schmerzhafter Ehrlichkeit.

Was bedeutet Literatur für dich?

Zum Schreiben: Freiheit. Da kann ich machen, was ich will. Zum Lesen: Wahrheit und Schönheit.

Wie bereitest du dich auf deinen Auftritt vor?

Ich werde wohl vorher mal die Polonaise héroïque von Chopin hören. 

Worauf freust du dich am meisten, wenn du an das Wettbewerbswochenende denkst?

Bin sehr gespannt darauf zu hören, was Menschen, die mich nicht kennen, von meinen Gedichten halten. Natürlich bin ich auch gespannt, was die anderen so lesen. Außerdem bin ich immer gerne auf der Bühne, dürfte also spitze werden!

Dein aktueller Buchtipp und warum?

Jedes Buch, in dem Susan Sontags großartiger Essay Gegen Interpretation enthalten ist, weil den jeder lesen soll.

Schick uns ein Bild von einem Ort oder Gegenstand, der dich zuletzt zum Schreiben animiert hat.

Hans Schimmerohn, geboren 1991 in Berlin, aufgewachsen in Berlin und Potsdam. 2011 bis 2017 studierte Schimmerohn Geschichte und Bibliotheks- und Informationswissenschaften an der HU Berlin mit einem Auslandssemester in Moskau. 2020 begann er ein Studium auf Lehramt an der FU Berlin. Hans Schimmerohn wurde ausgewählt von Katharina Holzmann.

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Simon Schmidt

Simon Schmidt
© Saskia Rademacher

Wie kamst du darauf, dich beim 31. open mike zu bewerben?

Aus einer Krise heraus.

Erster Satz deines open-mike-Textes?

Nach der Kirche der Krieg.

Wann und wo schreibst du am liebsten?

Nach Möglichkeit morgens, meist am Schreibtisch sitzend, bei Blockaden auch liegend davor, um im Zweifel noch einmal zu schlafen.

Und was läuft dazu im Hintergrund?

White noise – 8 hours hair dryer sound extended.

Wer liest deine Texte zuerst?

Manchmal die Vorlesestimme in Word, häufig aber gleich die lektorierende Person.

Was bedeutet Literatur für dich?

Das Privileg, jeden Gedanken verlustfrei verschriftlichen und guten Gewissens wieder vergessen zu können. Leider aber auch das Gefühl, mich beweisen zu müssen.

Wie bereitest du dich auf deinen Auftritt vor?

Ich werde alle Notwendigkeiten lange herauszögern; bevor es losgeht, lutsche ich vielleicht ein Bonbon und googel »voice crack verhindern«.

Worauf freust du dich am meisten, wenn du an das Wettbewerbswochenende denkst?

Auf den Austausch mit anderen schreibenden Menschen. Auf deren Texte. Auch auf das Lesen selbst.

Dein aktueller Buchtipp und warum?

Ich lese sehr wenig. Domenico Müllensiefens Roman Aus unseren Feuern hat mich zuletzt angesprochen – er ist ein Wahnsinnserzähler.

Schick uns ein Bild von einem Ort oder Gegenstand, der dich zuletzt zum Schreiben animiert hat.

Simon Schmidt, geboren 1998 in Burg b. Magdeburg, ist gelernter Vermessungstechniker und studiert Bauingenieurwesen an der TU Dresden. Er schreibt überwiegend autofiktionale Texte und hat zuletzt in der Jahresanthologie des Literaturhauses Zürich und in den Literarischen Blättern veröffentlicht. Simon Schmidt wurde ausgewählt von Katharina Holzmann.

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