Die Jury des 32. open mike steht fest: Michael Fehr, Lana Lux und Deniz Utlu werden am 9. November 2024 ab 12 Uhr gespannt den Finalist:innen des diesjähringen Wettbewerbs zuhören und um 19 Uhr bei der Preisverleihung die Gewinner:innen verkünden.
Michael Fehr, 1982 in Berlin geboren ist Erzähler, Poet, Sänger, Performer. 2007 bis 2012 studiert er am Schweizerischen Literaturinstitut und am Y Institut der Hochschule der Künste Bern. Als Schriftsteller veröffentlicht er 2013 sein erstes Buch Kurz vor der Erlösung (edition epoken script), in dem ein Mann, von einem mysteriösen Todesengel besucht wird und sich auf eine spirituelle Reise der Selbsterkenntnis begibt. Es folgen 2015 die düstere Kriminalgeschichte Simeliberg (Der gesunde Menschenverstand) und 2017 eine Sammlung von Metamorphosengeschichten in Glanz und Schatten (Der gesunde Menschenverstand). Darüber hinaus spielt Fehr Konzerte mit seinen eigenen Programmen und in Kollaborationen, wirkt mit in Theaterstücken und Filmen und gibt Workshops. 2022 erschien Michael Fehrs neustes Buch Hotel der Zuversicht (Der gesunde Menschenverstand), über eine Gruppe von Menschen, die in einem abgelegenen Hotel Zuflucht suchen und dort mit ihren Ängsten, Hoffnungen und Lebensentscheidungen konfrontiert werden. Fehr erhielt zahlreiche Auszeichnungen, unter anderem den Kelag-Preis im Rahmen des Ingeborg-Bachmann-Preis für seinen Roman Simeliberg.
Lana Lux, geboren 1986 in Dnipropetrowsk/ Ukraine, wanderte 1996 mit ihrer Familie nach Deutschland aus. Als deutsch-ukrainische Schriftstellerin, Schauspielerin und Sängerin machte sie sich mit ihren literarischen Arbeiten einen Namen. Lux studierte Schauspiel in Düsseldorf und arbeitete in verschiedenen künstlerischen Bereichen, bevor sie sich dem Schreiben widmete. Ihr Debütroman Kukolka (2017, Aufbau Verlag) erzählt die bewegende Geschichte eines jungen Mädchens, das aus einem Waisenhaus in der Ukraine flieht und in die Welt der Menschenhändler gerät. Ihr zweiter Roman Jägerin und Sammlerin (2020, Aufbau Verlag) thematisiert die Herausforderungen einer jungen Frau, die nach einer schwierigen Kindheit in der Ukraine in Deutschland Fuß fassen will. In ihren Werken setzt sich Lux intensiv mit Fragen der Identität, Migration und Selbstfindung auseinander und gibt Einblicke in die Erfahrungen von Migrantinnen und Migranten. In ihrem aktuellen Roman Geordnete Verhältnisse (2024, Hanser Berlin) beschreibt sie eine misogyne Beziehung, die auf eine Katastrophe zusteuert.
Deniz Utlu, geboren 1983 in Hannover, studierte Volkswirtschaftslehre in Berlin und Paris. Von 2003 bis 2014 gab er das Kultur- und Gesellschaftsmagazin freitext heraus. Sein Debütroman, Die Ungehaltenen (Ullstein Verlag), eine pointierte und poetische Geschichte zweier Berliner Gastarbeiterkinder der zweiten Generation, erschien 2014 und wurde 2015 im Maxim Gorki Theater für die Bühne adaptiert. Von 2017 bis 2019 schrieb er für den Tagesspiegel die Kolumne Einträge ins Logbuch. 2019 erschien sein zweiter Roman Gegen Morgen (Suhrkamp Verlag). In seinem aktuellen Roman Vaters Meer (2023, Suhrkamp Verlag) erzählt er von Migration, Zugehörigkeit und einer Vater-Sohn-Beziehung. Außerdem hat er Theaterstücke, Lyrik und Essays verfasst (u. a. für FAZ, SZ, Tagesspiegel und Der Freitag). Er forscht am Deutschen Institut für Menschenrechte und veranstaltet am Maxim Gorki Theater die Literaturreihe Prosa der Verhältnisse. Für seine Arbeit wurde er vielfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Alfred-Döblin-Preis und dem Literaturpreis der Landeshauptstadt Hannover.