Alpha es et O, liebes Tischgespräch: Die Blogredaktion haut anlässlich des 22. open mike noch ein letztes Mal in die Tasten. Und die Letzte macht den Laptop aus. Schön war’s!…
Elena Philipp
Es ist gelesen. Und gekürt. Wie die Jury zu ihrer Entscheidung kam? Das konnten wir im Nachgang den Juror Andreas Maier fragen.…
Wir freuen uns, einen Text entdeckt zu haben, der uns einstimmig begeistert hat, und dessen Autorin ihren Weg als Autorin gehen wird, davon sind wir überzeugt.
Es ist eine Art Kammerspiel. Sie Szenerie ist begrenzt, sie öffnet eine ganze Welt. …
Wir haben sieben sehr unterschiedliche Texte gehört und mehrere in Erwägung gezogen. Es gab in der Jury eine starke Stimme für Gedichte, die sich nicht durchsetzen konnten, die von Özlem Özgül Dündar.…
Wir haben, was diesen zweiten Prosapreis angeht, zum Schluss über Jenifer Johanna Becker, „Molicure Moss“, Mareike Schneider, „Holzmieten“, und Nora Linnemann gesprochen, „Jackie-Olé“.…
Ich soll für uns alle sprechen, und ich möchte dreierlei machen: Ich möchte loben, mahnen und danken.…
„Schau mir tief ins Interface“: Von der Mensch-Maschine-Annäherung liest Walter Fabian Schmid in dramatisch engagiertem Sound und mit verteilten Stimmen.…
Ein schrumpfender Freundeskreis Hiesiger, die nach ihrer Kindheit auch die Studienzeit am gleichen Ort verbringen. Ein selbstgewisses „Wir“ spricht in Marie Gamillschegs Text, das aufgerüttelt wird, als einer von ihnen der Stadt den Rücken kehrt. Und dann ist auch noch …
„Der aus Afghanistan“ sitzt „auf meinem Kissen“. Heimkehrer-Schulfreund und Nieweggegangene – so begegnen sich zwei und sind einander doch unendlich fern.…
Eine Literaturbetriebssatire als wilder Ritt durch die Genres, geschrieben von einem Poetry Slammer Internetautor (Danke für den Hinweis, sorry für den Lapsus!): „ein einziges Augenrollen“! Aus Augenrollen besteht in René „Nouveaubéton“ Weisels Text „die Petra“. Die Petra ist Agentin (Literatur- …
Wir sitzen nur Zentimeter entfernt von drei Ordnern, auf deren Rücken in unterschiedlichen Handschriften „andreas“, „Marion“, „Björn“ steht: die geheimen Notizen der Juroren, in Lesereichweite! Nur ein sehr analoger Anstand hält uns zurück, mit einem Litleak an die Öffenltichkeit zu …
„Draußen ist Sommer, da sitzen wir Springbrunnen.“ Eine Clique im Center, zwischen Chicks-Friseur, Bubbletea-Shop und Sanipay-Klo. Ein Kosmos mit Milieu, eine Mall mit Bildungsauftrag: Aufgestellt sind Plastik-Replikate der chinesischen Tonkrieger-Armee des für Doris Anselms Text titelgebenden Königs Ying Zheng. Ein …
August 2015. „Bataillone von Buchen“ in „diesem Mitteldeutschland“, einem einzigen „Melkkarussel“. Weber am Steuer, 4.000 Liter Frischmilch im Tank – und zack, Wildunfall, „Balaton aus Milch“, ab zur Nachschulung. Das ist, kurz gefasst, der Einstieg in Pascal Richmanns „Weber“. Die …
Konzise und konzentriert kreisen die dreizehn Gedichte von Özlem Özgül Dündar um die Frage, wie Worte entstehen – und wie sie beim Empfänger ankommen.…
„vernarbungston/ / „mutter“vater“ / und das andere / was die haut trägt / die angst von früher / schleiersprache / wir spulen uns ein“. So beginnt Eva Maria Leuenberger ihren Gedichtzyklus „Birkenhaut/weich, rau“, in dem die Körper sich verwandeln wie …
Einer, völlig zurückgezogen von der Welt, „als kleine Kreatur in schmalen zwanzig Quadratmeter“. Beliefert, mit Lebensmitteln und Mädchen, von seinem Nachbarn. War wohl dereinst Journalist, dieser Verkrochene, und seine „Dreispalter“ fanden nicht länger Gunst – vielleicht regierungsseitig, vermutlich in der …
Im Blumenladen wühlt das lyrische Ich ein Kindersatz auf: „Niemand hat das Recht, mich zu verletzen“. Oha. „Wie dieser Satz gesagt ist. Versteckt hinter Geranien … eine Irritation, mitten aus dem Alltag geschraubt“. Die sich hält, „seit einigen Tagen“ – …
Anmutung und Alter der Sprache im technischen Zeitalter legen einen Bezug zur jungen Literatur nicht unbedingt nahe. Und doch: Die aktuellste, bislang unveröffentlichte Literatur ist vor allem, aber nicht nur mit den Texten der »Berliner Autorenwerkstatt Prosa«…
Fast schien sie verglüht, da flammt die von Florian Kessler in der Zeit angebrannte Debatte über die deutsche Gegenwartsliteratur und das sie prägende Monomilieu doch noch einmal auf. …
EP: Ist heute ein besserer Tag als gestern?
LB: Ja! Viel besser, du hast doch meinen Jubel gehört, bei Stefan Hornbach und Sabine Gisin vor allem. Wenn mir jemand von „Violently happy“ erzählt hätte, wäre ich wahrscheinlich gar nicht begeistert …
Der Preis geht an einen Autoren, der sprachlich viel wagt und einen ungewöhnlichen, inspirierenden Blick auf das deutsche Vokabular wirft, dabei in durchaus selbstironischer Weise mit seiner Stellung im gängigen Literaturbetrieb umgeht. Ein Autor, dessen im schönsten Sinne jugendlicher Spieltrieb …
Einen Preis für Lyrik bekommt jemand, der sinnliche Präzision und genau gedachte Bilder dazu verwendet, eigene Welterfahrung und -erkundungen nacherlebbar zu machen. Die Sprache ist nicht Selbstzweck, sie ist musikalisch, entwirft und erzählt Welt, die man gerne betritt. …
Wer wird gewinnen? Hier die Favoriten der open mike-Blogger:
- Fabian: Cusanit, Flegel, Schneider
- Lea: Gisin, Hornbach, Schneider
- Elena: Cusanit, Gawrisch, Kames, Schweers
- Patrick: Eisel, Fiebiger, Hornbach
Der Wetteinsatz: eine halbe Brezel und zwei Äpfel. Alles, was an Essen noch übrig …
Unbedingt ein Mann werden zu wollen, wenn man in einem Frauenkörper steckt, erfordert Rechtfertigung vor Psychologen. Und eine möglichst glaubwürdige Performance, soll die Krankenkassen die Kosten für eine Geschlechtsumwandlung übernehmen. Jonathan A. Rose hat das Protokoll einer Mannwerdung zum Wettbewerb …
„Mein Mann und Bob haben mir den Rücken zugedreht“ – damit ist die Familienkonstellation im ersten Satz schon eingeführt. Sie, vermutlich die Mutter, vielleicht die Stiefmutter, gibt sich Mühe mit dem gespenstisch cleveren Kind, organisiert in ihrer Forschungsgruppe gar einen …
Einige Lemmata aus dem Wörterbuch Gawrisch – Deutsch: „Dringlichkeitsvisite im Gewölbe“ = Pissen, „in Öl gebrutzelte Ausschnitte vom Schwein“ = Fleisch, „vorrücks entleeren“ = Kotzen, „mit Worthäufungen bestäubte Bretter“ = Regale, „ein Papierchen beüben mit feschen Worten“ = eine Notiz …
Der Magritte-Moment: Da steht der Ich-Erzähler auf dem Balkon einer gegenüberliegenden Wohnung und sieht im Bad seiner Freundin („vollendete Frau“, „wandelndes Berlinklischee“) einen Typen, der seine (!) Zahnbürste benutzt. „Der Typ sah von hinten sogar aus wie ich!“ Eine Ent-Täuschung, …
LB: Und, welche Texte sind Deine Favoriten nach dem ersten Tag?
EP: Kenah Cusanit fand’ ich gut, ich mag solch ausgetüftelte, dichte Prosa. Jens Eisel hat einen guten Text gelesen, aber vielleicht ist der inhaltlich ein bisschen dünne. Über Paula …
Sie schlägt Räder und macht Handstand, ist nicht festzulegen oder zu halten, auch nicht von ihm, dem Fotografen: Am ersten Urlaubstag lässt sie ihn einfach stehen. Ihr ist alles Spiel und (Selbst-)Inszenierung, quecksilbrig verleiht sie den Dingen neue Funktionen. Er, …