Tag 2 steht in den Startlöcher, als Warm-up senden wir Fotos aus dem fast leeren Heimathafen, der sein Publikum sichtlich vermisst.
Bei bestem Wetter liegt er leer und ungenutzt da. Der Pausenhof des Heimathafen und Café Rix, sonst Ort der 1.000 nervösen Zigaretten während des open mike-Wochenendes, strahlt nun bei bestem Wetter vergeblich vor sich hin, vermisst Rauch und Asche, vermisst Gespräche, die sich um alles und nichts drehen. Und vermisst das Scharren vieler Füße, die noch nicht wissen, ob sie raus oder rein laufen sollen.
Die Eingangshalle ohne Büchertisch. Ohne Buffet. Ohne Kandidat*innen, ohne Agent*innen, ohne Lektor*innen, ohne Publikum. Ohne das Leben eines hektischen open mike-Tags erinnert die Halle mehr an das Shining als an die 28. Auflage des wichtigsten Wettbewerbs für junge Literatur im deutschsprachigen Raum.
Auch der Saal kann die Erinnerung an das Shining einfach nicht abschütteln. Einsam leuchten die Wandlampen, schicken ihren Schein heraus in den großen Raum. Die Stühle sehnen sich sichtlich nach Hintern, die sie wärmen, vielleicht nervös auf ihnen herumrutschen. Nur einige Stühle haben das Glück, einen Teil von Jury und Lektor*innen zu stützen. Immerhin! Auch wenn die wenigen Menschen im großen Saal verloren wirken, ist es doch ein bleibendes Zeichen im Heimathafen.
Aber irgendwie geht es eben trotzdem. Im Hintergrund werfen die Monitore der Technik ihren Schein in den Raum. Zu gerne hätten wir das Licht unserer Monitore hinzugesellt, das Scheinen abseits des Shining unterstützt – aber auch digital ist es möglich. So rüsten wir uns für einen zweiten Tag und sind – das ist gleich – höchst gespannt auf die letzten Kandidat*innen und natürlich die Entscheidung der Jury.
Auf in Tag 2, wir freuen uns auf euch auf YouTube, Telegram, Twitter, auf dem Blog – egal wo!
Ein Gedanke zu “Aus dem Off #5: Die Ruhe vor dem digitalen Sturm”