New Readings | Felix Schiller: regionale konflikte

In unserer Frühjahrslese tanzt der folgende Autor ein wenig aus der Reihe, denn das Lyrikdebüt regionale konflikte von Felix Schiller ist bereits im Oktober 2017 erschienen. Unsere Fragen zur Literatur und Person haben wir dem Debütanten natürlich trotzdem gestellt.


Das Langpoem regionale konflikte nimmt verschiedene politische und ökonomische Konflikte im europäischen Raum zum Anlass, um über den Rhythmus von In-Gemeinschaft-gehen und Sich-auf-sich-selbst-beziehen nachzudenken. In Szenen von Demonstrationen, Versammlungen und Kundgebungen wird nach dem Gemeinsamen und dem Eigenen gesucht, ihre Durchmischung nachgezeichnet: im Emotionalen und im Gedanklichen, im Körperlichen und im Politischen.New Readings | Felix Schiller: Regionale Konflikte


Wie lautet der erste Satz deines Debüts?

schwester, beginnen so am körper konflikte?

Bist du mit ihm zufrieden? Warum (nicht)?

Es ist auf jeden Fall das Beste, was ich aus dem Ansatz und dem Material mit meinen derzeitigen Fähigkeiten und Einstellungen schaffen konnte. Ich bin froh, dass ich einen Abschluss gefunden habe. Der Kontrollverlust beunruhigt zwar, aber entlastet mich auch, obwohl er nicht aus der Verantwortung entbindet. Wenn ich an die Texte denke oder sie vorlese, schäme ich mich manchmal und fühle mich schuldig, weil ich denke: einige Entscheidungen sind nicht stimmig, die Mittel zu üppig oder sogar überhaupt der ganze Zugriff fragwürdig. Aber das hilft mir auch dabei, die nächsten Projekte besser zu machen.

Was gefällt dir am besten am Schreiben? Und was findest du am unangenehmsten?

Am besten: eine Aufgewühltheit, die gleichzeitig zentriert ruht. Sich konzentrieren zu können. Klarheiten zu finden. Klarheiten zu verwischen.

Am unangenehmsten: die Zweifel, die Ungenügsamkeit, Traurig-, Wütendmachendes, das sich im Befragen aufdeckt und wieder als neuerlicher Verlust verbirgt.

Wenn du könntest, welchen Rat würdest du deinem Ich von vor zehn Jahren geben?

Schließ dich nicht ein und denk, wenn du alles liest, kannst du irgendwann gut schreiben. Triff andere literaturbegeisterte Menschen, auch wenn du Angst davor hast, und diskutier mit ihnen, warum man heute wie schreiben könnte.

Bereust du etwas? Was?

Nein, wirklich gar nichts. Ich habe das Privileg, jeden Tag tun zu können, was für mich Sinn bereit hält: Lesen, Schreiben, Nachdenken. Es aber nicht ausschließlich tun zu müssen, sondern auch Geld zu bekommen mit Organisieren, Lektorieren und Dinge besprechen. Auch wenn ich nicht sehr viel verdiene, ist es ein luxuriöses Leben, das ich führen darf.

Welches Gericht kochst du am besten?

Ich kann sehr gut verschiedene Nahrung schneiden und in eine Pfanne werfen. Und Pizza. Auf jeden Fall Pizza.


Felix Schiller, geboren 1986 in Weißenburg in Bayern, lebt in Berlin. Er war Mitgründer der Lesereihe zwischen/miete in Freiburg und ist als freier Veranstalter und Lektor tätig, zuletzt u. a. für das Literaturhaus Stuttgart und das Haus für Poesie. Finalist des 22. und 24. open mike.


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