„I know you from Google“: Die Blogger I

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Marie Krutmann & Samuel Hamen

Ein bisschen googlen, lesen, durch die Bildersuche stöbern, kombinieren und schon meint man, einen Menschen, den man noch nie gesehen hat, zumindest ein wenig zu kennen – je nach dem, wie viel der*die Gesuchte von sich preisgibt. Wir Blogger hatten vor dem open mike-Wochenende nur ein einziges persönliches Kennlerntreffen und auch ihr kennt uns noch nicht. Um das zu ändern, haben wir uns gegenseitig gegooglet. Die Ergebnisse könnt ihr hier nachlesen, einschließlich aller hanebüchenen Hypothesen und natürlich auch, was die Gefundenen selbst dazu zu sagen haben.

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Marie über Samuel: Die ersten Treffer der Googlesuche über Samuel Hamen sind ziemlich eindeutig: tell, akteur Magazin, ltrtr. Ich habe es definitiv mit einem Literaturblogger zu tun. Die Autorenvorstellung auf tell.de verrät zudem, dass Samuel Promovend an der Uni Heidelberg und Mitarbeiter des Centre national de littérature in Luxemburg ist. Gescheit und literaturbegeistert. Auch das Ergebnis der Bildersuche passt zu diesem Eindruck: Ein junger Mann mit Brille lächelt freundlich in die Kamera. Doch was ist denn das für ein Poster, das im Hintergrund des Fotos zu sehen ist? Bei genauerer Betrachtung ragt dort ein Paar nackter Brüste hinter Samuels Kopf hervor. Ich hätte schwören können, dass Samuel nie ein Shades of Grey-Buch in die Hände nehmen würde, aber jetzt bin ich mir da nicht mehr so sicher.

Samuel: In aller Deutlichkeit und Farbenfröhlichkeit distanziere ich mich von den Shades-of-Grey-Büchern. Ich vergesse sogar immer wieder den Namen des Autors beziehungsweise der Autorin. Bezüglich des Fotos sage ich wiederum in aller Deutlichkeit: Es ist vom fantastischen Fotografen Jürgen Teller und zeigt den ebenso fantastischen Schauspieler Udo Kier. Dieser biedere SM-Schund von E. L. James (jetzt habe ich den Namen tatsächlich nachgeschaut, weiß aber nach wie vor nicht, ob es ein Mann oder eine Frau ist …) wird niemals daran heranreichen. Ich bin aber insgesamt froh, dass Du Dir dieses Bild zum Kommentieren herausgesucht hast, und nicht dieses eine andere, das, wie ich finde, bedeutend peinlicher ist.

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Samuel über Marie: Die ersten Suchtreffer geben gleich die Richtung vor: Marie Krutmann hat für die Online-Plattformen ze.tt und Edition F getextet, hinzu kommt ihre Mitarbeit beim kollektiven Literaturblog litaffin, über die sie mit Sicherheit auch zur Bloggerei beim diesjährigen open mike gekommen ist. Ihr Masterstudium der Angewandten Literaturwissenschaft an der FU Berlin wird mir erst als fünfter oder sechster Treffer angezeigt – Jobcenterberater und Jobcenterberaterinnen wären entzückt über ihre „breit aufgestellten“ Arbeitsbereiche. Und überhaupt: Ihre sehr gekonnte Art, Sektgläser bei Empfängen zu halten (vgl. Bildersuche) zeugt von einem so ambitionierten wie légèren Work-life-balance-dingsbums. Wenn ich die zahlreichen Kritiken, die sie für litaffin geschrieben hat, mit ihren Arbeiten für ze.tt & Co. abgleiche, dann lautet meine Mutmaßung über das letztgelesene Buch: die Gedichte der Engländerin Kate Tempest, Hold your own, erschienen bei edition suhrkamp.

Marie: Ha! Ich habe tatsächlich vor kurzem Kate Tempest gelesen, allerdings keine Gedichte, sondern ihren Roman The Bricks that built the Houses (im englischen Original). Seit ich sie mal bei einem Festival rappen gehört habe, bin ich großer Fan. Ich bin zutiefst beeindruckt von deiner treffenden Google-Menschenkenntnis und entschuldige mich bei dir und Jürgen Teller für meine Kunstbanausität. E. L. James ist übrigens eine Frau, wie die Bildersuche bei Google ergab.

Hier geht’s zu „I know you from Google“: Die Blogger II.

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