Die Kandidat*innen des 27. open mike | Hannah Bründl & Annina Haab

Hannah Bründl

Foto: © Pamela Rußmann

hannah bründl / geboren 1996 in oberösterreich / BA der komparatistik an der universität wien / nun MA germanistik ebendort sowie BA am institut für sprachkunst der universität für angewandte kunst wien / veröffentlichungen zuletzt in zeitschriften und online (kolik, triëdere, mosaik, BELLA triste, der Maulkorb, transistor ua.), in anthologien (Facetten- Literarisches Jahrbuch der Stadt Linz) und sammelbänden ( End/Zeit der edition mono/monochrom) / preisträgerin des Manfred-Maurer-Literaturpreises 2019 / mitveranstalterin der lesereihe sehr ernste in wien / mitherausgeberin der literaturzeitschrift JENNY
www.hannahbruendl.com

Wann schreibst Du am liebsten?
am liebsten nachts, weil ich eine eule bin

Wer liest Deine Texte zuerst?
meine freunde

Was bedeutet Literatur für Dich?
ausdruck finden/ atmen /narbengewebe/ das einzige, das ich kann

Was wäre, wenn Dir jemand die Möglichkeit zu Schreiben wegnähme?
dann würde ich vielleicht diktieren

Was würdest Du anders machen, wenn du wüsstest, dass Dich niemand beurteilt?
ich würde nichts anders machen. beim schreiben denke ich nicht an die leser*innen und ich schreibe nicht um leuten zu gefallen. schreiben und kunst machen soll selbstzweckhaft und organisch funktionieren, soll bahnbrechen und schwingen dürfen ohne von gattunsgrenzen, didaktischen programmen, selbstprofilierung, old white men, dogmen, schreibschulen, szeneduktus oder verkaufszahlen in seiner freiheit stranguliert zu werden.

Dein gegenwärtiger Geisteszustand?
everything is beautiful and nothing hurts

Erster Vers Deines open mike-Textes?
aus mir heraus ist ein baby auf den boden gefallen

Schon aufgeregt vorm Auftritt? Wie bereitest du dich vor?
im moment noch nicht, aber ich freu mich schon! ich bereite mich vor indem ich meinen text durchgehe, um die verbindung zu dem nicht zu verlieren, was ich sagen wollte.

Dein aktueller Buchtipp und warum?
aktuell: maren kames‘ luna luna, weil es grenzen sprengt. und immer: die liebhaberinnen, the great gatsby und all dies hier, majestät, ist deins.

Schick uns ein Bild von Deinem Lieblingsarbeitsplatz und schreibe etwas dazu.

Hannah Bründl wurde Ausgewählt von Urs Engeler.

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Annina Haab

Foto: © Ulrike Kiessling

Annina Haab, *1991 geboren und wuchs in Wädenswil im Kanton Zürich auf. Sie studierte literarisches Schreiben in Biel, Bern und Leipzig, sowie Deutsche Philologie und Russisch an der Universität Basel. Im Juli 2018 schloss sie den Master of Contemporary Arts Practice ab. Ihre Texte erschienen in verschiedenen Zeitschriften. Für den Text daheim zuhaus erhielt sie einen Werkbeitrag für Literatur des Kantons Zürich. 2016 war sie Artist in Residence am Zentrum für nonkonformistische Kunst St. Petersburg und 2017 Stipendiatin der Autorenwerkstatt Prosa am LCB mit dem Romanmanuskript Alitage.

Wann schreibst Du am liebsten?
Wenn alle andern schlafen.

Wer liest Deine Texte zuerst?
Meistens mein Bruderherz.

Was bedeutet Literatur für Dich?
In die Sprache hineinkriechen.

Was wäre, wenn Dir jemand die Möglichkeit zu Schreiben wegnähme?
Dann hätte ich keine Möglichkeit zu schreiben. (Die Frage lass ich aus…)

Was würdest Du anders machen, wenn du wüsstest, dass Dich niemand beurteilt?
Das kommt wohl ein bisschen auf die Situation draufan, oder was ihr da mit beurteilen meint … spezifisch: mittlerweile bin ich eigentlich ganz froh um Rückmeldungen/Kritik, damit konnte ich früher nicht wirklich umgehen…

Dein gegenwärtiger Geisteszustand?
Danke der Nachfrage.

Erster Satz Deines open mike-Textes?
Heute Morgen lag vor der Haustür ein Schuh.

Schon aufgeregt vorm Auftritt? Wie bereitest du dich vor?
Ich werde ohnehin noch Lampenfieber bekommen.

Dein aktueller Buchtipp und warum?
Lyophilia, Ann Cotten, Suhrkamp 2019.
Einfach lesen.

Schick uns ein Bild von Deinem Lieblingsarbeitsplatz und schreibe etwas dazu.
Hier bin ich oft am Abend, gefällt mir gut. Zwar spukt die Heizung und vom Restaurant im Innenhof hallt nicht nur das Stammtischgedöns rein, sondern auch mal etwas Öl, und zweimal die Woche übt eine »Clique« (wie ein Blasorchester, aber mit winzigen Flöten statt Tröten), für ihren grossen Auftritt.

Annina Haab wurde ausgewählt von Susanne Krones.­­­­

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