Literaturwettbewerbe und -preise haben sich im 20. Jahrhundert zum integralen Bestandteil des Literaturbetriebs entwickelt. In ihrer Wirkung liegt ein Versprechen auf zukünftige oder gegenwärtige Größe, pragmatisch akkumulieren sie Aufmerksamkeit und verfügen über eine mäzenatische Funktion. Die Möglichkeit mit Buchverkäufen zu …
Tägliche Archive: 7. November 2015
Als „Ernteabend“ bezeichnete Thomas Wohlfahrt in seiner Begrüßungsrede den Vorabend des diesjährigen Wettbewerbs. Und geerntet werden sollte vieles: literarische Früchte, Lob für die Debütanten und Applaus fürs gesamte Podium. Unter dem Motto „open mike und die Folgen – Literarische Debüts“ …
Gerrit: Früher war mehr Lametta.
Xaver: Paracetamol.
Tabitha: Da haben wir den Wurstsalat.
Patrick: Finn ist nicht von mir!
Theresa: Jetzt schweinsäugle ich nach Hause.
Jutta: Ich bin echt nicht mehr so schnell.…
H.C. Artmann, Avantgardist der österreichischen „Wiener Gruppe“, dient Philip Krömer in seiner Erzählung „der eine der andere“ als Protagonist. Mutig, denn der 1921 geborene Österreicher Hans Carl Artmann, der Verfasser von Wiener Dialektgedichten, der bis heute bedeutenden 8-Punkte-Proklamation und Erzählungen …
Der Wald. In seiner Weite, in seiner Unheimlichkeit wenn er dunkel und dicht ist. Ada und Theo fahren in eine Hütte, Ada ist schwanger und Theo versucht ein guter Partner zu sein, was Ada erst fuchsig macht, und dann traurig:…
Wie kann man von Stille und Schweigen erzählen? Es ist früh am Morgen. M sitzt mit seinem Vater und seinem Onkel im Wohnzimmer. Es gibt nichts zu tun, es gibt nichts zu sagen. In seinem Text „Wolf“, der ein Auszug …
Die „Villa am Wasser“ ist luxuriös: „Jeder, der’s sieht, wünscht sich, in solch prächtigem Haus zu wohnen. Das Haus hat Flügeltüren und eine Zufahrt, die ist mit Kieseln aufgeschüttet.“ Beim Spaziergang an der Lagune trifft der Ich-Erzähler auf eine merkwürdige …
„So geben sich die Wellen am Ufer die Hand, weiter und weiter und.“ Dieser Satz spiegelt den Stil des Textes: Wie die Wellen des Meeres geben sich auch die Sätze die Hand, fließen ineinander und irgendwann hört es dann auf. …
Die „Sternkinder“ sind nach Planeten bekannt. Tatjana von der Beeks Text ist die Geschichte einer Familie, erzählt aus der Ich-Perspektive Maias, der kleinsten, obwohl ihr Name eigentlich „die Große“ bedeutet. Im sich abwechselnden Präsens und Präteritum schildert das Ich die …
„Meine Verantwortung ist, das, was ich schreibe, mit mir, meiner Zeit und meiner Welt vereinbaren zu können – und eben nicht mit der Vergangenheit.“ – Eckhard G. Waldsteins Antwort auf die Frage, was für ihn literarische Tradition bedeutet.
Bereits hier …
Nachmittags, halb fünf, in Deutschland. Eine unabhängige Studie hat ergeben, dass die Schokowaffel, deren Name nicht genannt werden darf, auch um diese Tageszeit ganz wunderbar funktioniert. Der perfekte Bloggersnack besteht aus einer mit Nüssen versetzten Vollmilchcreme im Waffelmantel mit Schokoüberzug, …
Noch einmal jung sein: Paul Klambauer erzählt die Geschichte einer Klassenfahrt in die Berge. Seine Figuren sind pubertierende Achtklässler, deren kulturelle Herkunft über ihre Vor- und Nachnamen verortet werden können. Obwohl sie sehr unterschiedlich zu sein scheinen, haben alle eine …
Andra Schwarz ist in der Oberlausitz, nahe der polnischen Grenze, geboren. Und das, so ihr Lektor Reto Ziegler, sei nicht unwichtig für ihre Gedichte. Zwölf Stück liest sie, sehr bedeutungsschwanger, was es erst schwer macht, sich wirklich darauf einzulassen, weil …
„Bist’n good boy, Matze“ – der Titel von Felix Kracke’s Text wiederholt sich mantraartig im Verlauf der Lesung. Das kollektive „Wir“, welches aus Tim, Pete und Jess besteht, spricht den betitelten Matze direkt an. Sie sind eine skatende und sprayende …
Haarschaf die Kurve gekriegt, fast rausgeflogen, aber dann im richtigen Moment Vollgas gegeben (wie mein Fahrlehrer immer gepredigt hat) und noch geschafft. Und wie. Generationentexte zu schreiben ist ja schon mutig. Julia Engelmann und bento blitzen kurz im Kopf auf …
Wie entsteht eigentlich ein literarischer Text? Welche Gedanken gehen dem Autor beim Schreiben durch den Kopf, wie konstruiert man seine Figuren, die Handlung und die Erzählstimme? Hilde Drexlers Text „Zinnentanz“ erlaubt den Blick in die Gedanken eines Schreibenden.
Am Anfang …
Vier kleine Tische in der linken hinteren Ecke des Saals, vier Flachen Wasser, vier Laptops und acht Augen, in denen sich die leuchtenden Bildschirme spiegeln – so sieht es aus, wenn die Blogredaktion zur Tat schreitet. Live bloggen werden heute …
Seit rund zwei Jahren geistert eine skurrile Debatte durch die deutschsprachigen Medien: Läuft der (Gangster-)Rap der Literatur den Rang ab? Diese merkwürdige Frage hält sich so hartnäckig am Leben, dass Jacob Teich im Suhrkamp Logbuch sich zu einem Vergleich zwischen …
Samstag, 7. November 2015
Begrüßung 14 Uhr
1. Leseblock 14.15-15.30 Uhr
Hilde Drexler: „Zinnentanz“
Theresia Töglhofer: „Das pure Leben“
Felix Kracke: „Bist’n good boy, Matze“
Andra Schwarz: „Gedichte“
PAUSE 15.30-16.00 Uhr
2. Leseblock 16.00-17.15 Uhr
Paul Klambauer: „Trou de Loup“…
Wir müssen reden. Und zwar über die zwanzig Texte, die morgen und übermorgen auf der Bühne des Heimathafens zum ersten Mal das Scheinwerferlicht der Welt erblicken. Wir sitzen im Café Rix bei Mate und Cappuccino, voller Akku, voller Enthusiasmus. Xaver, …